Geschichte
Wigoltingen gehört anerkanntermassen zu den ältesten, alemannischen Niederlassungen in der Ostschweiz. Der Name Wigoltingen stammt vom Personennamen "Wigwalt"; "Wig" bedeutet Kampf, "Wigwalt" ist der des Kampfes waltende, also ein streitbarer Held.

anno 889
Erstmalige und älteste Erwähnung unseres Dorfes Wigoltingen.
"et in villa wigoltinga curtem aliam" : "und in Wigoltingen einen anderen Hof"
Damals schenkte König Arnulf einem gewissen Diethelm im Thurgau ein Gehöft, möglicherweise identisch mit dem heutigen "Königsgut" bei Engwang.

anno 1155
Nochmalige Erwähnung von Wigoltingen in einer Urkunde. Später kam Wigoltingen mit allen umliegenden Höfen und Weilern unter die Herrschaft der Dompropstei Konstanz. Die Dompropstei Konstanz übertrug die Gerichtsbarkeit den Freiherren von Altenklingen, welche bereits um ca. 1000 n.Chr. dieses Schloss auf unserem Gemeindegebiet bewohnten.

anno 1448
Vor dem Jahre 1448 befand sich im Hasli eine Mühle, welche zur Herrschaft Altenklingen gehörte und am Standort der heutigen Schweiz. Schälmühle E. Zwicky AG angesiedelt war. 1653 brannte die Haslimühle bis auf die Grundmauern nieder, wurde wieder aufgebaut und 1662 von der Gemeinde Wigoltingen übernommen. 1873 Umwandlung in eine Zementwarenfabrik. 1892 Gründung der heutigen Mühle der Firma E. Zwicky AG.

anno 1585
Wurde das Schloss Altenklingen durch die alteingesessenen Herren von Zollikofer aus St. Gallen übernommen und ist heute noch in ihrem Privatbesitz.

anno 1664
Dieses Jahr hält für Wigoltingen ein besonderes Ereignis bereit. Ist doch der sogenannte "Wigoltinger Handel" nicht nur in unserer Gemeindegeschichte, sonder auch in die Geschichte der Schweiz eingegangen. Das Buch "Geschichte von Wigoltingen" geschrieben um die Jahrhundertwende vom damaligen Ortspfarrer Gottlieb Amstein, gibt auf eindrückliche Art und Weise die Geschichte von Wigoltingen und seinen umliegenden Gemeinden bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts wieder.

anno 1704
bauten die Wigoltinger ihr erstes Gemeindehaus. In diesen Mauern wurde auch eine Wirtschaft betrieben.

anno 1793
Die erste "gute" Strasse in Wigoltingen wurde von Müllheim übers Hasli, den "Kirchenberg" und durch das Dorf Wigoltingen erstellt.

anno 1794
Gründung des Hochzeitsschiessvereins; somit ist dieser Verein der älteste, noch aktive Verein in Wigoltingen.

anno 1795
Gesuch der Leibeigenen von Wigoltingen und Umgebung mit einem Freiheitsbrief um ihre Freilassung, welche am 10. November 1795 von der Dompropstei Konstanz bewilligt wurde. Die Kosten für den Freikauf betrugen für die 149 Haushaltungen: 1117 Gulden und 30 Kreuzer.

anno 1798
war das Befreiungsjahr von Wigoltingen und des Kantons Thurgau. Am 28. April 1798, einem Samstag Nachmittag, wurde in Wigoltingen der Freiheitsbaum aufgerichtet. Dieses Freiheitssymbol zierte eine Tafel mit der Inschrift: "Freiheit, Gleichheit, Einheit, Gerechtigkeit". Danach wurde im Restaurant "Schäfli", welches noch heute zu unseren Gasthäusern zählt, ausgiebig gefeiert.

anno 1803
Der erste "Gemeinderat" der Munizipalgemeinde Wigoltingen wurde gewählt. Der Rat setzte sich wie folgt zusammen: Wigoltingen 5, Engwang 2, Wagerswil 2, Bonau und Häusern je 1 Mitglied. Illhart war damals mit Raperswilen zu einer Munizipalgemeinde verbunden und Lamperswil wurde der Munizipalgemeinde Müllheim zugeteilt. Erst 1805 kamen diese Gebiete zur Munizipalgemeinde Wigoltingen.

anno 1855
Eröffnung der Eisenbahnlinie Winterthur-Romanshorn.

anno 1890
Gründung der Sekundarschule.

anno 1892
Beschluss der Gemeindeversammlung, eine Wasserversorgung mit Hydrantenstellen für Wigoltingen zu schaffen.

anno 1900
Einführung der Elektrizitätsversorgung.

anno 1965
Bau des zweiten Gemeindehauses.
(ohne Wirtschaft!)

anno 1986
Gründung der heutigen Oberstufengemeinde.

anno 1995
wurde die neue Politische Gemeinde Wigoltingen in Kraft gesetzt. Sie umfasst die Dörfer Bonau, Engwang, Illhart und Wigoltingen sowie eine Reihe von Weilern und Höfen.